Warum nicht einmal den Brocken besteigen mit Kindern? Mit 1141 Metern über dem Meeresspiegel geht es an keinem anderen Ort in Norddeutschland höher hinaus. Bei einer Harzwanderung mit Kindern gehört der Brocken einfach dazu. Der Märchenpfad Brocken „Das weiße Reh“ bietet einen besonderen Reiz für kleine Wanderer, den Berggipfel zu erklimmen. Für uns ist er einer der reizvollsten, aber auch herausforderndsten Kinderwanderwege im Harz.
Der Harzer Märchenpfad „Das weiße Reh“
An insgesamt sieben Stationen bis zur Brockenspitze wird die Geschichte „Das weiße Reh“ erzählt. Die Harzwanderung mit Kindern startet am Nationalparkhaus Schierke. Hier erhalten die Kinder einen Flyer mit Informationen zum Märchenpfad. So können sie verfolgen, welche Stationen noch vor ihnen liegen. Außerdem können sie sich am Ende im Brockenhaus als Beweis für ihren Aufstieg auf den Brocken den Flyer abstempeln lassen.
An der ersten Station machen wir Bekanntschaft mit der Märchenfigur Albert. Als jüngstes von sieben Kindern eines Försters mochte Albert nichts lieber, als auf den Wiesen zu spielen und sich mit Tieren und Blumen zu unterhalten. Um zu erfahren, wie es mit dem kleinen Jungen weitergeht, müssen wir insgesamt eine Strecke von etwa 6,5 Kilometern überwinden. Die Wanderung führt auf einem naturbelassenen Pfad über Eckerloch. Um auf dem Märchenpfad den Brocken mit Kindern zu besteigen, sind Trittsicherheit und festes Schuhwerk eine absolute Voraussetzung. Für unseren Siebenjährigen ist die Strecke allerdings kein Problem. Behände flitzt er voraus, springt über die kleinen Rinnsale, hüpft von Stein zu Stein und hält Ausschau nach der nächsten Station.
Brocken im Wandel
Wir Erwachsenen blicken auf die von den Borkenkäfern geplagten Wald. Wie Streichhölzer ragen die ehemals grünen Nadelbäume in den Himmel. Totholz versperrt auch schon mal den Weg, so dass wir ausweichen müssen. Im Nationalpark Harz wird die Natur weitgehend sich selbst überlassen. Die Zerstörung ist auch eine Chance, wie wir auf Informationstafeln am Wegesrand erfahren. In vielen Jahren soll hier ein gesunder Mischwald wachsen. Dann zeigt sich die höchste Erhebung Norddeutschlands vielleicht wieder in der Ausprägung, die vor fast 250 Jahren auch Johann Wolfgang von Goethe begeisterte.
Während sich die Brockenbahn mit ihrer Dampflock fauchend in die Höhe schraubt und die Besucher bequem zum Gipfel fährt, lesen wir an den nächsten Stationen des Märchenpfades, dass Albert sich in Laufe der Jahre immer besser mit den Tieren verstand. Er kümmerte sich um einen jungen Raben mit einem gebrochenen Flügel und ein verletztes Eichhörnchen, die aus Dankbarkeit zu seinen Begleitern wurden. Doch eines Tages wurde sein Vater beim Holzfällen schwer verletzt. Nur die Bergfrau konnte Albert helfen. Welche Rolle das weiße Reh dabei gespielt hat, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Harzer Märchenpfad endet im Brockenhaus
Bis wir das Geheimnis lüften können, legen wir die letzte Strecke bis zum Gipfel auf der asphaltierten Brockenstraße zurück. Und dann ist der Augenblick da: Hinter der vorletzten Märchenstation nahe dem Brockenbahnhof erblicken wir das Brockenhotel und das Brockenhaus, wo uns das Ende des Märchens erwartet. In dem Museum lernen wir mehr über die Vergangenheit des Brockens und seine Flora und Fauna kennen. Dank der multimedialen Ausstellung kann sich auch unser Siebenjähriger für die Geschichte begeistern.
Beim Wandern mit Kindern im Harz darf eine Portion Pommes zur Stärkung nicht fehlen, während wir Erwachsenen uns mit Erbsensuppe auf dem Brocken belohnen. Wir haben Glück: Das Wetter meint es gut mit uns. Wir können den Gipfel an einem sonnigen Spätsommertag genießen. Oft herrscht auf der Brockenspitze eher unwirtliches Wetter. Nach einem Brockenrundgang und einer ausgiebigen Pause machen wir uns auf den Abstieg. Abermals überwinden wir Felsen und Wurzeln, springen über das herablaufende Wasser, ehe wir etwas erschöpft, aber sehr zufrieden in Schierke ankommen. Auf den Brocken wandern mit Kindern können wir guten Gewissens empfehlen.
Gut zu wissen
Parken: Für Autos stehen Parkmöglichkeiten am Ortsende von Schierke in der Brockenstraße und im Parkhaus „Am Winterbergtor“ zur Verfügung. Weiter oben ist die Brockenstraße am Nationalparkhaus Schierke für den Privatverkehr gesperrt.
Brockenhaus: Mit dem Flyer „Das weiße Reh“ erhalten die Kinder freien Zugang zum Brockenhaus. Für Erwachsene ist der Eintritt ermäßigt.
Schuhwerk: Gute Wanderschuhe sind beim Brocken besteigen mit Kindern empfehlenswert, da der naturnahe Weg des Märchenpfades Harz Trittsicherheit voraussetzt.
Streckenlänge und -dauer: Beim Brockenwandern mit Kindern auf dem etwa 6,5 Kilometer langen Märchenpfad müssen 2 bis 3 Stunden Zeit für den Aufstieg einkalkuliert werden.
Text und Fotos: Jessica Lumme
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Der Löwenzahn-Entdeckerpfad in Drei Annen Hohne
WeltWald Harz: Auf den Spuren der Indianer
Weitere Ausflugstipps für den Nationalpark Harz findet Ihr natürlich auch in unserer Harz-App von Das Örtliche!
Lisa Reimann
am 1. Dezember 2014 um 12:14 Uhr
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