WeltWald Harz: Auf den Spuren der Indianer

2. Juli 2020 | Familienurlaub im Harz
Hängebrücke

Kinder lieben es, wenn sie Dinge entdecken können. Im WeltWald Harz bei Bad Grund kommen sie voll auf ihre Kosten und lernen noch dazu etwas über die Ureinwohner Nordamerikas.

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Unsere Reise startet am Parkplatz Hübichenstein. Wir entscheiden uns für den Kanada-Eingang, einen von vier Eingängen zum WeltWald Harz. Die Wanderung auf den Kanadaweg beschert uns bereits nach wenigen Metern einen schönen Ausblick auf Bad Grund.

Weltwald Harz

Faszinierendes Arboretum mit mehr als 600 Baum- und Straucharten

Die Blumen am Wegesrand verzaubern mich. Der insgesamt 3,3 Kilometer lange Blütenweg macht seinem Namen alle Ehre. Aber es gibt noch mehr für Pflanzenfreunde zu entdecken. Das 65 Hektar große Arboretum bei Bad Grund ist Heimat von mehr als 600 Baum- und Straucharten. Hinweise auf ihre Herkunft geben die Namen der Wanderwege und Eingänge. Wir passieren eine Nordamerikanische Rotfichte, eine Gelbkiefer, eine Schwarzfichte und einen Hirschkolbensumach. Auf dem Hinweisschild lesen wir, dass die Indianer Teile des Strauchs als Arzneimittel verwendeten.

Fingerhut

Immer wieder schweifen unsere Blicke nach links und rechts. Kleine Schilder verraten, was hier alles wächst. Neben unterschiedlichen Tannenarten entdecken wir den Japanischen Fächerahorn und einen Cissus-Ahorn. Wir nehmen den Blockhausweg und machen auf 460 Metern ü. NN. eine Pause. Nicht weit von der Blockhütte entfernt bietet eine große Wiese ebenfalls Tisch und Bänke für ein Picknick. Über den Prinzess-Ilse-Weg verlassen wir den östlich gelegenen Teil des Arboretums bei Bad Grund, der über eine Strecke von einem Kilometer barrierefrei erschlossen werden kann.

Ahorn

Wissenswertes über Indianer und die Wälder Nordwest-Amerikas

Der Westamerika-Eingang vom WeltWald Harz macht gleich klar, was uns erwartet: Ein Tipi ragt in den Himmel und lässt erahnen, dass sich alles um das Thema Indianer drehen wird. Der 1,7 Kilometer lange Erlebnispfad im Harz ist an den Hinweisschildern mit Federsymbol zu erkennen. Überhaupt sind alle Wege im WeltWald bei Bad Grund beschildert. Das macht uns die Orientierung leicht. Zwei Totempfähle heißen uns willkommen. Dann geht es über kleine Pfade tiefer in den Wald hinein.

Tipi im Weltwald

Wir bekommen eine Ahnung davon, welche Ausmaße der Riesen-Mammutbaum „General Sherman“ hat. Der 3000 Jahre alte Baum im Sequoia Nationalpark in Kalifornien hat einen Stammumfang von 31,3 Metern. Diese gewaltige Ausdehnung ist mit Pfosten markiert. Uns wird bewusst, wie Bäume die Zeit überdauern können. Spannender sind für unseren Sohn allerdings die Steinmännchen am Wegesrand, die er mit zwei Steintürmchen ergänzt.

Steinmännchen bauen

Die nächste Station lädt zum Aktivwerden ein. Unser Sohn kann sich mit den tierischen Weitsprungkünstlern Nordamerikas messen. Mit ordentlich Anlauf springt er so weit wie ein Pfeifhase (1,2 Meter) und ein Rothörnchen (2 Meter). Die Sprungweite eines Kojoten (3,5 Meter) schafft er nicht und auch ein gewaltiger Satz wie der eines Braunbären (5 Meter) gelingt ihm nicht. Wir bewundern das Sprungvermögen eines Pumas: Der Berglöwe kann mit einem Satz sensationelle 11 Meter überwinden.

Was es mit Manitu auf sich hat

Beinahe übersehen wir die nächste Abzweigung des Entdeckerpfads bei Bad Grund. Hier erfahren wir mehr über die Bestattungsform der Indianer. Verstorbene wurden auf Gestellen oder in Bäumen bestattet. So waren sie dem Himmel näher und Aasfresser wurden abgehalten. Die Indianer glaubten, dass Lebewesen und sogar unbelebte Dinge eine Seele haben und von einer Kraft oder Energie (Manitu) durchströmt werden. Ein aufgebautes Indianerzelt dient als Anschauung, wie die Ureinwohner Nordamerikas gelebt haben. Das Wort Tipi ist ein Wort der Sioux und bedeutet „sie wohnen (dort)“.

Nach Überquerung einer kleinen Brücke müssen wir eine Weile gehen, bis wir ein großes Holzpuzzle finden und anschließend zu einer großen Lichtung mit Aussichtspunkt und Info-Pavillon kommen. Die Attraktion für alle Kinder sind die Felsen, die eifrig erklettert werden. Dann heißt es musizieren: Wie klingt Douglasie? Wie Fichte? Unser Sohn spielt begeistert das Xylofon aus unterschiedlichen Hölzern.

Xylofon

Die Hängebrücke ist der krönende Abschluss

Der Fühlkasten gibt uns Rätsel auf. Unter anderem sollen sich darin Tannenzapfen und Fuchsfell befinden. Wir haben aber den Verdacht, dass sich Besucher des WeltWaldes einen Scherz erlaubt und die Dinge ausgetauscht haben. Auf den Entdeckerturm verzichten wir und verlassen den Pfad über die Hängebrücke. Hier kommt echtes Dschungelfeeling auf.

Nach gut drei Stunden Wanderung erreichen wir wieder unseren Parkplatz. Wir haben noch längst nicht alles im WeltWald Harz gesehen. Wir schreiben uns das Harzer-Rotvieh und den Teich auf unsere Liste. Im September oder Oktober möchten wir wiederkommen, wenn die Bäume und Sträucher Gelb und Rot leuchten. Dann können wir auf dem 4,2 Kilometer langen Herbstlaubweg den Indian Summer genießen. 

Fazit: Der WeltWald Harz macht alle glücklich

Der WeltWald Harz ist ein faszinierendes Arboretum, das Pflanzenfreunde erfreut und Wanderer durch die gute Ausschilderung begeistert. Kindern wird es dank des Erlebnispfades nicht langweilig.

Infos

Website: www.weltwald-harz.de

Anfahrt: Von der Autobahn 7 die Abfahrt Seesen nehmen, dann auf der B 242 in Richtung Clausthal-Zellerfeld fahren. Der WeltWald ist ausgeschildert. Es gibt drei Parkplätze und vier Eingänge zum WeltWald. Zum Erlebnispfad führt der Westamerika-Eingang an Parkplatz 1.

Wanderwege:

  • Blütenweg, Länge: 3,3 km
  • Herbstlaubweg, Länge:  4,2 km
  • Erlebnispfad, Länge: 1,7 km
  • Barrierefreier Weg, Länge: 1 km

Text und Bilder: Jessica Lumme

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