Zu den besonders beeindruckenden Sehenswürdigkeiten im Harz zählt das Kloster Walkenried. Imposante gotische Ruinen, ein modernes Museum sowie ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm laden zum Entdecken und natürlich auch Wiederkehren ein. Also auf nach Walkenried!
Weltkulturerbe in Walkenried
Die weitläufige Anlage wurde bereits im frühen Mittelalter errichtet. Das Kloster Walkenried ist somit der älteste Teil des UNESCO Weltkulturerbes Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft.
Den Grund für die ungewöhnliche Einbeziehung eines mittelalterlichen Klosters in ein Industriedenkmal liefert seine Rolle als wirtschaftliche Betriebszentrale der Oberharzer Wasserwirtschaft. Schließlich war schon vor 800 Jahren Wasser im Oberharz die entscheidende Kraftquelle für die Berg- und Hüttenwerke. Bereits seit dem frühen 13. Jahrhundert entwickelten die Walkenrieder Mönche als Berg- und Hüttenherren die ersten Systeme zur Wasserversorgung ihrer eigenen Montan- und Teichwirtschaft. Die Harzer Bergleute bauten dann in den folgenden Jahrhunderten die Systeme weiter aus.
Ein Kloster als sehenswertes Ausflugsziel
Die ursprünglich als Zisterzienserabtei errichtete Anlage liegt im Dreiländereck Thüringen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Die gotische Klosterkirche, das Klausurgebäude, der Kreuzgang, das Brunnenhaus sowie Brüder- und Kapitelsaal bildeten den Lebensort der Zisterzienser. Glücklicherweise sind bis heute große Teile der Anlage erhalten geblieben. Aber vor allem die imposanten Ruinen lassen die Besucher staunen und bieten außerdem unvergleichliche Fotomotive.
Absolutes Muss bei einem Rundgang ist übrigens der doppelschiffige nördliche Kreuzgangflügel. Die überragende bauliche Sonderform beeindruckt mit außergewöhnlichem künstlerischen Anspruch und Raumeindruck. Der Kreuzgang gilt durch dieses architektonische Alleinstellungsmerkmal deshalb auch als „Markenzeichen“ Walkenrieds. Hier finden im Übrigen regelmäßig Führungen im Abendlicht und sogar Konzerte statt.
Modernes Museum in historischen Mauern
Diese Einblicke und noch mehr bietet das ZisterzienserMuseum Kloster Walkenried. Es ist ein Ort, an dem die vergangene Welt des Mittelalters durch moderne Interpretationsformen und kreative Ausstellungen quasi lebendig wird. Daher auch das Motto: Heute im Mittelalter.
Die Besucher begeben sich unter anderem auf eine faszinierende Zeitreise durch die vollständig erhaltenen Klausurgebäude aus dem 13. Jahrhundert. Dabei gibt es viel über das Leben und Wirken der Zisterzienser zu entdecken. Weitere historische Persönlichkeiten, die für Walkenried und das Mittelalter bedeutsam waren, werden ebenfalls vorgestellt. Neben dem selbstständigen Erkunden der Räumlichkeiten gibt es außerdem die Möglichkeit, an einem der öffentlichen Rundgänge mit geschulten Museumsführern teilzunehmen oder sich mit einem Audio Guide durch das Museum leiten zu lassen.
Die alten Gemäuer, das Leben der Mönche und Geschichten aus längst vergangenen Zeiten faszinieren natürlich auch Kinder. Daher ist die Präsentation der Ausstellung sowie der historischen Klosterräume ebenfalls für junge Besucher konzipiert. So gibt es beispielsweise das Element der Kinderklappe, das sich durch alle Ausstellungsbereiche zieht. Außerdem führen die freche Klostermaus und Mönch Conrad im Kinder Audio Guide durch ihr mittelalterliches Kloster. Neugierde, entdeckendes Lernen und sinnliche Wahrnehmung werden dadurch gefördert.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 10-17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr)
Montags außer feiertags und am 24. Dezember geschlossen
31. Dezember 10-15 Uhr
Infos zu Preisen und Veranstaltungen gibt es übrigens hier: www.kloster-walkenried.de
Lage:
Text und Bilder: Janine Rumrich
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