Der Harz ist langweilig? Das sieht Jens Habich anders! Schließlich lebt er hier seinen Kindheitstraum. Schon damals träumte er von einer Arbeit mit Menschen und Tieren in der Natur. Abwechselnd sollte es zudem sein. Mit Adrenalintours hat der Abenteurer für die Förderung des Harzer Imagewandels beigetragen. Seit nun mehr als 21 Jahren bietet er unterschiedliche Aktivitäten in der Natur an. In einem Interview durften wir mehr über den Tierliebhaber und Adrenalinjunkie Jens Habich erfahren.
Während eines Urlaubes in Tirol, entstand die Idee Abenteuererlebnisse im Harz anzubieten. 1994 hat Jens Habich dann Nägel mit Kopfen gemacht und Adrenalintours gegründet. Allerdings war der Tourismus im Harz damals sehr auf Wandern ausgelegt, sodass das Unternehmen für einige Jahre hier nur vereinzelte Touren anbot. Die Hauptaktivität fand in den Alpen statt. Seit den letzten Jahren kann Jens den Tourismuswandel im Harz spüren, sodass er seit 2009 fest in seiner Wunschheimat arbeitet. Der Harz hat schließlich mehr zu bieten, als ausschließlich klassische Aktivitäten, wie Wandern und Ski fahren. Mit seinem Unternehmen Adrenalintours stellt er dieses unter Beweis.
„Der Harz ist ideal für Outdooraktivitäten aller Art“
Um den großen Andrang seiner Abenteuer zu bewältigen, beschäftigt er zwölf Mitarbeiter. Von Wasserabenteuern wie Canyoning, Reifenrafting und das in Deutschland einzigartige Riverbug (Ein-Personen-Boot) über Schneeschuhtouren, Survival-Kurse und Trekkingtouren mit Eseln und Huskies, bietet Jens Habich ein großes Spektrum an Abenteuererlebnissen an. Er selbst liebt die Vielseitigkeit an seinem Job. Das positive Feedback, welches er von seinen Kunden zurückbekommt, zeigt ihm, dass er den richtigen Weg einschlug, sein Unternehmen fest im Harz zu etablieren.
Die Canyoning-Touren, die von Jens Habich zwischen dem 1. Mai und dem 30. September organisiert werden, sind ein absoluter Renner. Uns erzählt er, dass viele Junggesellenabschiede, Firmenevents und Familienausflüge genutzt werden, um einen besonderen Tag im Harz zu erleben. Der Harz eignet sich hervorragend für Einsteiger; die Wasserströmung ist nicht so stark wie in den Alpen und auf der Tour durch das Okertal gibt es keine Abseilstellen. Da das Wasser nur um die 6 Grad ist, heißt es sich zu überwinden, wenn man die Sprünge bewältigt und sogar mit dem Kopf unter Wasser ist. Die Tour dauert um die 2 Stunden.
Das Okertal ist auch bei Wanderern für seine schöne Natur beliebt. Deswegen steht auch beim Canyoning im Harz der Naturgenuss im Vordergrund. Am Ende kann man Wildwasserschwimmen ausprobieren. Dabei wird einem bewusst, mit welcher Stärke das Wasser durch das Flussbett gepresst werden kann. Jens macht Canyoning auch nach vielen Jahren immer noch Spaß: „Jede Tour ist anders. Es macht einfach Spaß eins mit der Natur zu werden. Das Schöne am Harz ist, dass auch Einsteiger angesprochen werden. Canyoning im Harz ist wirklich für jedermann ab 12 Jahren!“
Seit 2009 bietet Jens Eseltrekking im Harz an. Das Konzept ist nicht nur familienfreundlich, sondern führt auch die Harzer Geschichte fort. „Der Esel ist im Harz kulturhistorisch belegt. Früher, zu Zeiten des Bergbaus gab es in Osterode und auch in Goslar eine Eseltreiber-Gilde, die mit ihren Esel-Karawanen alle Dinge des täglichen Bedarfes transportierte. Dazu gehörte Getreide und Material, welches die Bergleute benötigten.“ Auf diesen alten Wegen begibt sich Jens Habich auf seinen geführten Eseltouren und bringt mit Anekdoten die Harzer Esel- und Bergbaukultur näher.
Zu seiner Herde gehören vier Esel, darunter Riesenesel Odin, der seine Wurzeln in Poitou-Charentes am Atlantik in Frankreich hat. Besonders bei Kindern kommen die Eseltouren gut an. Deswegen bietet Jens auch Kinderevents an, bei denen er Schatzsuchen im Harz organisiert. Zum Abschluss gibt es ein Lagerfeuer, von dem die Kinder meistens lange danach erzählen.
Seit Kindesalter hat Jens Habich Huskies und ist somit richtiger Experte, was den Umgang mit Schlittenhunde angeht. An erster Stelle steht immer das Wohl seiner Tiere, deswegen hat er ein relativ kleines Rudel von 5 Huskies. Ein intensiver Kontakt, regelmäßige Lerneinheiten und ausgewogene Spaziergänge sind erforderlich, um sein Rudel artgerecht und individuell zu beschäftigen. Bei seinen Touren wird der Husky in seiner ursprünglichen Verwendung gezeigt, die nicht die des Schlittenhundes ist.
„Bei unseren Touren findet eine Interaktion zwischen Mensch und Tier statt. Der Hund wird also nicht einfach nur eingespannt, um anschließend seine Runde zu gehen, sondern der Hund fordert regelrecht Streicheleinheiten und sucht den Kontakt zu unseren Gästen. Während der Tour trägt er etwas Proviant für ein kleines Picknick.“
Damit Jens in Zukunft seine Esel am Haus halten kann, so wie seine Huskies, ist er auf der Suche nach einem schönen großen Hof. Falls Ihr ein Objekt im Auge habt, würde er sich sicherlich über Eure Hilfe freuen.
Wir bedanken uns für das nette Gespräch und wünschen Jens Habich viel Erfolg bei der Hof-Suche und natürlich viele weitere Abenteuer im Harz.
Autor: Alina Lipka
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