Wenn Brigitte und ihr Mann im Harz unterwegs sind, werden sie immer häufiger angesprochen. Wie man sie erkennt – ganz einfach: Bea, Maja und Joki sind beim Wandern dabei. Dass sie bekannt geworden sind, haben die Vierbeiner ihrem Frauchen zu verdanken, deren große Leidenschaft das Fotografieren ist. Seit Welpenalter posieren die drei Berner Sennenhunde eifrig vor der Kamera. Wir freuen uns, dass Brigitte uns mehr von ihrem Rudel erzählt.
Wir lieben die Natur und unsere Hunde. Was gibt’s da Schöneres, als beides beim Wandern zu verbinden? Die 222 Stempelstellen der Harzer Wandernadel haben uns kreuz und quer durch den ganzen Harz gelockt. Mit 50 Stempeln Wanderkönig zu werden, war zunächst unser Ziel. Aber es machte uns so viel Spaß, dass wir in knapp sechs Monaten alle 222 Ziele erwandert hatten und somit Kaiser sind. Wir sind sofort mit neuen Sammelheften wieder gestartet, weil es für uns und auch die Hunde so schön ist : immer neue tolle Ziele entdecken, staunen, neue Wege gehen, nette Leute kennenlernen, immer wieder von schönen Eindrücken überrascht werden, frische Luft, Farben, Ruhe, Vogelgesang …. jedes Picknick wird zum Festessen, Erholung, Seele baumeln lassen und dabei immer fitter werden – super!
Natur erleben mit allen Sinnen, wobei unsere Hunde den Geruchsinn natürlich besonders bevorzugen, zum „Zeitung lesen“ und Picknickreste suchen. Besondere Freude haben unsere Vierbeiner, wenn sie fremde Hände zum Streicheln überreden können. Die Taktik haben sie drauf: ganz lieb gucken und schon mal freudig wedeln – klappt meistens.
Gemeinsam mit unseren Hunden durch Dick und Dünn zu gehen und Abenteuer zu erleben, das macht uns allen Spaß und stärkt die Beziehungen. Tiefschnee, Glatteis, Schlammwege, umgestürzte Bäume, das sind so einige der Herausforderungen. Auch Verlaufen haben wir uns mehrmals, sind auch dadurch in die Dunkelheit geraten. Als wir dann im dunklen fremden Wald im Schneegestöber mit Taschenlampen den Weg suchen mussten, waren wir froh, ein Rudel zu sein.
Anfangs habe ich zögerlich das ein oder andere Hundefoto auf der Facebookseite der Harzer Wandernadel zu veröffentlicht, da es ja eine Wander- und keine Hundegruppe ist. Gerade aber die Fotos von Bea, Maja und Joki haben viele begeistert. Inzwischen sind die Drei unser Erkennungsschild geworden. Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis, mitten im Harz erkannt zu werden und neue Leute kennenzulernen. Ohne unsere Hunde wäre man unerkannt aneinander vorbei gelaufen, obwohl man sich oft am PC schon miteinander unterhalten hat.
Einer unserer Favoriten ist die Stempelstelle 81 an den beeindruckenden Sandhöhlen im Heers. Das Regensteingebiet dort ist Landschafts – nicht Naturschutzgebiet. Also dürfen auch Hunde ohne Leine laufen und klettern. Allerdings empfiehlt sich dafür, ein Wochenende mit schönem Wetter zu meiden. Denn in der Nähe von anderen Wanderern gehören unsere Hunde selbstverständlich an die Leine.
Übrigens muss man, um Wanderkaiser zu werden, mindestens 724 km gewandert sein – wir haben allerdings mehr gebraucht.
Wir lieben die Vielfalt des Harzes: Burgen, Schlösser, Klippen, hübsche Orte, Wald und Wasser. Aber am schönsten ist es für die Hunde dort, wo sie sich ohne Leine frei bewegen dürfen, wenn nicht gerade Schonzeit ist. Da sich drei Bundesländer den Harz teilen, lohnt es sich, deren Gesetze zur Leinenpflicht anzusehen. Nicht nur die Daten der Schonzeit sind unterschiedlich, sondern auch die anderen Bestimmungen. So kann es sein, dass wir mitten im Wald auf einer Wanderung sagen, hier müsste die Grenze sein, wir können ableinen.
Eine bleibt trotzdem an der Leine, weil sie sich für das Wild interessiert. Es muss jeder selbst entscheiden, ob er sich im Wald auf seinen Hund verlassen kann. Bei uns dürfen zwei laufen, eine nicht. Wir haben uns eine Karte ausgedruckt, auf der wir den Verlauf der Grenzen sehen.
Wenn wir eine Wanderung im Nationalpark oder Naturschutzgebiet planen, gibt es für unsere Hunde eine Vorrunde irgendwo unterwegs, wo sie rennen und spielen dürfen. Dafür lieben wir die Hochfläche um Buntenbock und Clausthal Zellerfeld mit ihren großen Wiesen und zahlreichen Teichen. Dort ist es immer wieder schön, vor allem zur Zeit der Bergwiesenblüte. Stempelkästen gibt es in dieser Gegend natürlich auch. Gern gehen wir den Rundweg vom dem Parkplatz vor Entensumpf aus über Huttaler Widerwaage (Stempel 128) und Jägersbleeker Teich (Stempel 127) und kehren unterwegs im hundefreundlichen Polsterberger Hubhaus ein.
Autor: Brigitte Lind
Wir bedanken uns bei Brigitte und ihrem Rudel für diesen wirklich tollen Artikel. Nicht vergessen Bea, Maja und Joki freuen sich über jede Streicheleinheit!
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