Der schlaue Rotfuchs im Harz

©Ralf Steinberg

Ein Rotfuchswelpe ©Ralf Steinberg

Wisst Ihr, was sich hinter dem Begriff „Fähe“ oder „Reineke“ verbirgt, was Füchse fressen und wie sie im Harz leben? Warum gibt es die Redewendung „Schlau sein wie ein Fuchs?“ Wir haben uns gedacht, dass zu unseren Harzgesichtern auch der Rotfuchs gehört, schließlich fühlt er sich im Harz besonders wohl. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns in diesem Beitrag mit unserem heimischen Freund, dem Vulpes vulpes.

Zuallererst: Wer genau ist dieser Rotfuchs?

Der Fuchs gehört zur Familie der Hunde. Ein weiblicher Fuchs wird „Fähe“ genannt, ein männlicher „Rüde“ oder „Reineke“ und ein Jungtiere, wie bei Hunden, „Welpe“. Die lange, schlanke Schnauze und das schöne Fell sind Symbole für den Fuchs. Der Rotfuchs ist nicht nur die einzige Fuchsart, die in Deutschland in freier Wildbahn vorkommt, sondern auch die bekannteste Wildhundeart aus Märchen und Dichtungen. Trotz des Namens kann das Fell in unterschiedlichen Farbtonen auftreten, wie rotorange, tiefrot, oder aber auch in grau. Der Rotfuchs kann als Allesfresser bezeichnet werden. Zu seiner Nahrung gehören neben Beeren und Würmern auch Kleintiere wie Mäuse oder Vögel. Der Rotfuchs kann in freier Wildbahn bis etwa 5 Jahre alt werden.

Der Rotfuchs im Harz ©Alina Lipka

Der Rotfuchs im Harz ©Alina Lipka

Wie viele Füchse gibt es im Harz?

Wir haben uns gefragt, wie viele Füchse es im Harz gibt. Um Klarheit darüber zu bekommen, haben wir uns mit Dr. Friedhart Knolle in Verbindung gesetzt. Er ist Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung Harz. „Leider kann man diese Frage nicht so einfach beantworten. Säugetiere sind schwierig zu zählen. Auch bei den Luchsen war es ein langwieriges Forschungsprojekt. Außerdem umfasst der Nationalpark Harz nur  etwa 10 % des gesamten Harzes. Unsere Wildbiologen können daher derzeit nur sagen, dass der Rotfuchs im ganzen Nationalpark Harz flächendeckend vorkommt – bis hoch zur Brockenkuppe“.  

©Winfried Störmer

Ein eleganter Spaziergang durch den Schnee ©Wilfried Störmer

Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich einen Fuchs begegne?

Generell gilt es, Ruhe zu bewahren. Wildtiere zu füttern ist strengstens verboten! Die Füchse, die sich in der Nähe der Menschen aufhalten, wie beispielsweise auf dem Brocken, wurden von Touristen mit Essensresten angelockt. Das sollte man keinesfalls tun! Füchse sind wilde Tiere, die in der Lage sind, sich selbst Nahrung zu suchen. Ein noch so süßer Blick darf Euch also nicht auffordern, das letzte Stück Butterbrot zu opfern. Hier also unsere Bitte: Keine Füchse und auch keine anderen Wildtiere in der freien Wildbahn füttern! Es schadet den Tieren mehr als es ihnen nutzt.

Der Fuchs ist auf dem Brocken oft anzutreffen ©Alina Lipka

Der Fuchs ist auf dem Brocken oft anzutreffen ©Alina Lipka

Warum eigentlich schlau wie ein Fuchs?

Der nur im Schnitt etwa 7 kg schwere Fleischfresser gilt als besonders klug. Sven Herzog, Dozent für Wildökologie und Jagdwirtschaft an der Technischen Universität Dresden, erzählt in einem Interview, dass der Fuchs für sein hochentwickeltes Problemlöseverhalten als schlau bezeichnet wird. Äußerst anpassungsfähig, ist der Fuchs in der Lage, in einer kurzen Zeit Zusammenhänge zu verstehen und raffiniert umzusetzen. Der Fuchs wird auch „Reinhart“ genannt, was so viel wie „der durch seine Schlauheit Unüberwindliche“ bedeutet. Deswegen gilt er als wahrhafter Überlebenskünstler und zählt mittlerweile zu den Raubtieren mit dem größten geografischen Verbreitungsgebiet.

©Erik Lembke

Der Fuchs als Überlebenskünstler ©Erik Lembke

Wir freuen uns, dass der Nationalpark Harz wieder vielen wilden Tieren eine Heimat schenkt. Weitere Informationen rund um den Nationalpark Harz erhaltet Ihr auf www.nationalpark-harz.de. Wir bedanken uns bei Dr. Friedhart Knolle für das informative Gespräch und hoffen, dass Ihr auch mehr über den Rotfuchs lernen konntet.

 

Autor: Alina Lipka

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